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Montag
04.04.2011

Es spielte zu einer Zeit, als Helmut Berger, das Enfant terrible der Filmshowszene, sich an den Vierwaldstättersee begab, meistens nüchtern, und mit den Brüdern Dubini den bayrischen König Ludwig II. aufleben liess. Der Fantast mit der bayrischen Krone bereiste im Jahr 1881 die Innerschweiz - auf den Spuren Wilhelm Tells, des literarischen Helden. Er liess vom Hofschauspieler Josef Kainz an Originalschauplätzen die entsprechenden Szenen aus Schillers «Tell» rezitieren. Ein historisches Intermezzo. Ein Foto vom König und dem Schauspieler belegt diese Episode.

Klein-Report-Mitarbeiter Rolf Breiner war dazumal nicht nur Zeuge bei den Dreharbeiten in Luzern, sondern auch als Statist aktiv - als Fotograf, der ein historisches Foto schoss.

In dieser reizvollen Hommage «Ludwig 1881» mimte Helmut Berger den musischen König; im Jahr 1992, Regie führten Fosco und Donatello Dubini. Die beiden Brüder hatten Ende der Siebzigerjahre in Wien und Köln Filmwissenschaften studiert. 1986 wurde ihr erster grösserer Film «Das Verschwinden des Ettore Majorana» aufgeführt. Man erinnert sich an das Porträt «Jean Seberg: American Actress» oder den Spielfilm «Die Reise nach Kafiristan». Das Roadmovie mit Jeanette Hain und Nina Petri basiert auf den Reisetagebüchern der Zürcherin Annemarie Schwarzenbach.

Donatello Dubini, 1955 in Zürich geboren, gründete mit seinem Bruder Fosco das Kölner Filmhaus, war Mitglied der Filmemacher- und Verleihinitiative «Der andere Blick». Donatello hatte seine Magisterarbeit über den Dokumentarfilmer Richard Dindo verfasst. Donatello starb am 26. März in Köln.