Der Posten ist begehrt, denn er vereint Geld und Geist - und ist ab 2006 neu zu besetzen: Die Ausstellungs- und Messe-GmbH (AuM) will den Vertrag mit dem jetzigen Direktor der Frankfurter Buchmesse, Volker Neumann, nicht mehr erneuern. Die von Bertelsmann kaltgestellte Marketinglokomotive Neumann gab bei Amtsantritt im September 2002 tüchtig Gas und liebäugelte angesichts horrender Hotelpreise zur Messezeit gar mit einer Verlegung des weltgrössten Buchevents nach München. Aber Neumann geht nicht gerne, wie er am Mittwoch gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) bekannte: «Ich bin traurig, ich hätte gern verlängert.» Offenbar hatten die dem Börsenverein für den deutschen Buchhandel gehörende AuM und Neumann das Heu nicht mehr auf der gleichen Bühne. AuM-Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Treeck wertete die Nichtverlängerung des Vertrags als «normalen Vorgang im Wirtschaftsleben». Immerhin, der Job des Messedirektors besteht nicht nur aus dem Ausarbeiten von Standplänen für die Hallenbelegung der Frankfurter Messe, die am 6. Oktober ihre Türen aufschliesst. Die Messe selbst ist zur Weltmarke geworden - zumindest in der Welt der Bücher - und auf unzähligen Buchmessen weltweit präsent. Treecks Ansprüche an einen Nachfolger, wie er sie der FAZ gegenüber formulierte: «Er muss tüchtig sein, denn so einen Job gibt es vielleicht nur einmal in Europa.»
Mittwoch
15.09.2004