Wenn am Freitag die Frist zur Einsprache gegen das so genannte «Caroline-Urteil» abläuft, wird die Schere in den Köpfen der «bunten Blätter» bereits zu schnipseln begonnen haben. Gemäss einem Bericht des deutschen Mediendienstes EPD hätten sich die Boulevardmedien in Deutschland bereits auf einen vorsichtigeren Umgang mit Themen aus der Privatsphäre von Prominenten eingestellt. EPD zitiert dazu Peter Viktor Kulig, Chefredaktor der «Woche der Frau», der allerdings keine grösseren Auswirkungen des Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte auf die Redaktionspraxis erkennen mag. Allerdings wurde etwa die Redaktion der «Neuen Post» aufgefordert, «sensibler» mit bestimmten Themen umzugehen. Rüdiger Wittner, Chefredaktor der «Freizeit-Revue», übt sich in Selbstkritik und meint, dass die Hemmschwelle vor einer Veröffentlichung nach Inkrafttreten des Urteils «sicher höher liegen» werde, man müsse nun die Grenzen «neu abchecken». Was bisher geschah: «Caroline-Urteil»: Weltverband der Zeitungsverleger möchte Einspruch von deutscher Regierung und Deutsche Verleger wollen «Caroline-Urteil» nicht schlucken sowie Deutsche Bundesregierung berät über «Caroline-Urteil». Weitere Artikel zum Caroline-Urteil im Archiv.
Freitag
24.09.2004