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Mittwoch
26.04.2006

Auf elegante Weise hat Bundesrat Moritz Leuenberger einen von verschiedenen Medien hochgeschriebenen Hype um Ferienfotos von ihm in der Boulevardzeitung «Blick» beendet: Er ging auf das Thema schlicht nicht ein und verdarb damit allen die Freude auf ein juristisches Nachspiel. Er werde wegen einer solchen Angelegenheit niemals vor Gericht gehen, sagte der Medienminister am Mittwoch vor den Bundeshausmedien. Er übte aber deutliche Kritik an der Publikation der Ferienfotos von ihm und seiner Gattin Gret Loewensberg. «Ein Bundesrat wird auf diese Weise in die Rolle eines VIP gedrängt», sagte er. Dies sei bedenklich, und diesen Standpunkt teile auch die Gesamtbehörde.

Schweizerinnen und Schweizer seien sehr stolz darauf, dass sich die Mitglieder des Bundesrats im Privatleben bewegen könnten wie andere Bürger. Er werde darauf auch immer wieder angesprochen, sagte Leuenberger. «Dies ist ein grosser Wert unserer Demokratie», unterstrich er. Daher bedaure er auch die Publikation der Bilder. Es sei eine gefährliche Entwicklung, wenn Zeitungen Touristen entlöhnen würden, die mit dem Teleobjektiv heimlich Fotos geschossen hätten.