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Dienstag
07.09.2004

Lange vor dem 6. Oktober, wenn die Türen zur Frankfurter Buchmesse aufgestossen werden, bemühen sich Mitgliedstaaten der Arabischen Liga um eine Korrektur des derzeit herrschenden Bildes ihrer Region. An einem Vorbereitungstreffen in Kairo in der Nacht zum Dienstag sagte ägyptische Dichter Ahmed Abdelmoti Hegasi: «Wir müssen vorbereitet sein, um auf die Fragen zu antworten, die uns die Deutschen stellen werden, dazu gehören auch unsere Haltung zum Terrorismus und zu Geiselnahmen im Irak».

Der Präsident des arabischen Verlegerverbandes, Ibrahim el Moallem, der zu den Organisatoren der arabischen Gastregion-Präsentation in Frankfurt gehört, glaubt, dass ein Teil der deutschen Öffentlichkeit nicht zufrieden damit sei, dass die Buchmesse die arabische Welt eingeladen habe. «Die öffentliche Meinung in Deutschland ist gespalten: Einige denken, dass die arabische Kultur eine Kultur der Ablehnung des Anderen ist, die zum Terrorismus ermutigt, dem Diktat der Regierungen folgt und die Urheberrechte nicht respektiert.»

Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, hat den Gastauftritt in Frankfurt zur Chefsache erklärt. Seit Monaten betont er immer wieder, was für eine «goldene Chance» die Messebeteiligung für die Araber sei. Am Dienstag bestätigte er, so ein Bericht der Nachrichtenagentur DPA, dass inzwischen 13 arabische Minister ihre Teilnahme an der Messe zugesagt hätten. Der Auftritt der Arabischen Welt in Frankfurt wird mit rund 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche der bisher grösste eines Gastes auf der Buchmesse sein. Bei den geplanten Diskussionsrunden ist mit hitzigen Diskussionen zu rechnen. Debattiert wird beispielsweise über die Wurzeln des islamistischen Terrors und über Missverständnisse in der gegenseitigen Wahrnehmung zwischen Orient und Okzident.