SRF-Direktor Ruedi Matter hat am Dienstag gemeinsam mit weiteren Geschäftsleitungsmitgliedern an einer Medienkonferenz Bilanz gezogen über das Fernseh- und Radiojahr 2010. 14,4 Stunden pro Woche nutzten 2010 jede Deutschschweizerin und jeder Deutschschweizer ab 15 Jahren die Angebote von SRF. Die sechs Radioprogramme erreichten 2010 täglich über 2,9 Millionen Menschen, die im Schnitt 50,4 Jahre alt waren.
Die drei Fernsehprogramme verbuchten zusammen einen Marktanteil von 32,6 Prozent; das Durchschnittsalter des TV-Publikums lag bei 55,1 Jahren. Schweizerinnen und Schweizer schalten weiterhin grösstenteils auf SF 1 ein. Nur gerade zwei auf SF 2 ausgestrahlte Sendungen kamen 2010 auf einen Schnitt von über 200 000 Zuschauern: die US-Serie «Desperate Housewives» (220 000 Zuschauer) und das sonntägliche Magazin «Sportpanorama» (359 000 Zuschauer).
Während die Nutzungszahlen der Radio- und TV-Programme einigermassen stabil blieben, nahm der Konsum der umstrittenen Multimedia-Angebote zu: Seit 2009 stiegen die monatlichen Zugriffe (Visits) auf www.sf.tv um 52 Prozent auf rund 12,5 Millionen, www.drs.ch erreichte im gleichen Zeitraum ein Plus von 35 Prozent (rund 1,6 Millionen Visits). Die zeit- und ortsunabhängig verfügbaren Inhalte, zu denen Audio- und Video-on-Demand, Podcasts sowie Mobile-Apps gehören, ziehen vor allem jüngere Menschen an. Im Durchschnitt sind die Nutzerinnen und Nutzer der Radio- und TV-Webseiten 37,8 Jahre alt.
Ruedi Matter und Co. gewährten auch einige Einblicke ins Programmjahr 2011, dem ersten seit der Zusammenführung von Schweizer Radio DRS und Schweizer Fernsehen per 1. Januar 2011. Diese Vorschau bot kaum Überraschungen. So will SRF den Schwerpunkt zu Max Frisch und die Berichterstattung zu den National- und Ständeratswahlen zu «trimedial ausgerichteten Programmevents» machen. Und im Sommer will das Medienunternehmen «mit einer breiten Palette neuer Fernseh- und Radioformate» begeistern. Diese tragen Titel wie «DRS 1 - chrüz und quer dur d Schwiiz», «DRS 2: Weltklasse - der Festivalsommer», «DRS 3 chez les Welsch», «Schweiz aktuell im Wald - Die Hüttenbauer» oder «Box Office Extra - Inside the Actors Studio». «SF Spezial» reist zudem «Rund um den Polarkreis», Frank Baumann in «Grüezi Deutschland» etwas weniger weit.
Die grösste Überraschung war noch, dass die Zusammenführung von DRS und SF an der Jahresmedienkonferenz bereits als voller Erfolg gewertet wurde. Das Projekt sei «geglückt», «das knapp 100 Tage junge Unternehmen Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) ist fit für die Medienzukunft».