Der deutsche Kulturstaatsminister Neumann hat am Rande des deutschen Filmpreises verkündet, dass die Rahmenbedingungen für den Film insbesondere im steuerlichen Bereich unzureichend seien und deshalb - wie in der Koalitionsvereinbarung vorgesehen - dringend verbessert werden müssten. Über einen entsprechenden Vorschlag müsse bis zur Sommerpause auf politischer Ebene entschieden werden. Die öffentliche Debatte über eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die deutsche Filmwirtschaft konzentriere sich gegenwärtig auf zwei Modelle, wie Bernd Neumann betonte: Das Modell des Film Investment Trust (ein Vorschlag der CSU Filmkommission) und auf ein Rabatt-Modell, das vom Verband der filmtechnischen Betriebe favorisiert wird.
Während beim Film-Investment-Trust-Modell private Anleger Geld in die Filmwirtschaft investieren sollen, die diese Investitionen dann abschreiben können, wenn es sich um deutsche Produktionen handelt, gewährt der Staat beim Rabatt-Modell direkt einen Steuernachlass vor allem auf Sozialabgaben und Löhne für Produktionen, die in Deutschland realisiert werden. Mit beiden Modellen würden sich die notwendigen positiven Effekte für die Filmwirtschaft erzielen lassen, hat ein Wirtschaftsberatungsunternehmen festgestellt. Das Film-Investment-Trust-Modell hätte mittelfristig jedoch wahrscheinlich deutlich positivere Wirkung für die deutsche Filmwirtschaft. Während das Rabatt-Modell einen (begrenzten) Budgetposten im Bundeshaushalt erfordert, bei dessen Ausschöpfung auch die Wachstumsimpulse begrenzt sind, ist das Film-Investment-Trust-Modell wesentlich flexibler für zusätzliche Produktionen in Deutschland - mit entsprechend stärkeren Effekten.
Montag
15.05.2006