Die Deutsche Telekom will allen Bundesbürgern bis spätestens im Jahr 2012 einen Internetzugang über Breitband anbieten. «Das ist ein Versprechen», sagte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Möglich werde die flächendeckende Bereitstellung der schnellen Anschlüsse durch die Umstellung des alten Telefonnetzes auf ein Internet-basiertes Netz. Ricke will diese Umstellung im Zuge eines milliardenschweren Sparpakets vorziehen.
Der Telekom-Chef deutete zugleich an, dass es im Zuge dieser Umstellung auch zu einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen in dem Konzern kommen könnte. Es sei richtig, dass die so genannte Internet-Protocol-Technologie «mit deutlich weniger Arbeitskräften» auskomme als die bisherigen Netze. «Solchen betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten werden wir uns angesichts des verschärften Wettbewerbs nicht verschliessen können», betonte Ricke.
Angesichts der Forderung der EU-Kommission, die Telekom solle ihr Breitbandnetz für die Konkurrenz öffnen, drohte Ricke damit, den Ausbau des milliardenschweren Hochgeschwindigkeitsnetzes (VDSL) zu stoppen und die Investitionen stattdessen ins Ausland zu verlagern. Bei VDSL handelt es sich um eine besonders schnelle Breitbandverbindung, die die Telekom bislang aber nur Kunden in zehn deutschen Ballungszentren anbietet. Bis zum Jahresende sollen rund sechs Millionen Haushalte angeschlossen sein.
Samstag
09.09.2006