Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BVDZ), begrüsst die Anstrengungen der Zeitungsverlage, zur Zeitungsmarke passende Produkte zu vermarkten: «Mir ist es lieber, jemand kauft sich eine Zeitung wegen des Zusatzangebots, als dass er sich gar keine Zeitung kauft», wird er in der Montagsausgabe der Berliner Zeitung «Der Tagesspiegel» zitiert. Der BVDZ ist die Spitzenorganisation der Zeitungsverlage und vertritt 320 Tageszeitungen mit einer Auflage von 20 Millionen verkauften Exemplaren sowie 14 Wochenzeitungen mit über 1 Million verkauften Exemplaren. Er trifft sich am Montag und Dienstag zu seinem Jahreskongress in Bonn. Grundsätzlich hielt Heinen fest: «Wir sind gut beraten, dem Leser klar zu machen, dass das Zeitungsabo geldwerten Nutzen bringt. Dazu gehören auch Spartipps im redaktionellen Angebot.» Manche Verlage seien schon weiter und böten ihren Abonnenten Kundenkarten mit Vergünstigungen im örtlichen Einzelhandel an, schreibt der zur Holtzbrinck-Gruppe gehörende «Tagesspiegel» weiter. So weit wie der Verleger Eugen Russ im österreichischen Vorarlberg würde Heinen aber nicht gehen wollen. Dort kann man mit dem Abo günstiger Strom beziehen und Versicherungen abschliessen. «Das ist ein Thema, das man nicht angehen sollte», sagte Heinen. Er rät Verlagen, daran zu denken, dass dadurch Abhängigkeiten entstehen könnten, «die die Berichterstattung beeinträchtigen».
Sonntag
26.09.2004