Auf dem Herbstforum der Initiative Qualität im Journalismus und des Deutschen Presserats hat Horst Avenarius, Vorsitzender des Deutschen Rates für Public Relations, die EU-weite Beibehaltung des bisherigen strikten Verbots der Schleichwerbung gefordert. «Wir sollten die EU von der Vorzüglichkeit ihrer bisherigen Fernsehrichtlinie und der deutschen Rundfunkstaatsverträge überzeugen. Ihre neuen Vorschläge zur Lockerung des Schleichwerbungsverbots schaffen weder grössere Transparenz noch eine bessere Ordnung.»
Die Gesetzgeber sollten deshalb den Begriff des Product Placement auch in Zukunft nicht mit Schleichwerbung gleichsetzen. Sie sollten stattdessen für heimlich bezahlte Botschaften das sehr griffige, auch eindeutig negativ besetzte Wort Schleichwerbung beibehalten. Damit werde nicht nur der Qualität im Journalismus gedient, sondern auch der Redlichkeit der PR-Arbeit, meinte Avenarius weiter.
Avenarius ermahnt den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und die Intendanten von ARD und ZDF, die ähnliche Forderungen stellen, zur begrifflichen Klarheit: «Es ist unverständlich, weshalb sich ARD und ZDF jetzt `klar gegen die förmliche Zulassung von Product Placement` aussprechen, im selben Atemzuge aber weiterhin die Bereitstellung von Autos erwarten. PR-Leute nennen solche Bereitstellungen Product Placement.» Siehe auch: Deutscher PR-Rat neu konstituiert
Donnerstag
20.10.2005