Die Berliner Werbeagentur «Zum Goldenen Hirschen» hat vom deutschen Umweltminister Jürgen Trittin sieben Aufträge für Plakate, Bannerwerbung und Zeitungsinserate in der Gesamthöhe von 1,356 Millionen Euro erhalten, ohne dass sie sich dafür in einen Wettbewerb qualifizieren musste. In einem Fall (86 000 Euro für Anzeigen und Plakate zur Einführung des Dosenpfandes) sei der Auftrag sogar nur mündlich erteilt worden, berichtete «Spiegel Online» am Dienstag, der sich auf einen Bericht des Bundesrechnungshofs stützt. Beim «Goldenen Hirschen» handle es sich um «die angestammte Agentur der Grünen», schrieb «Spiegel Online». Bei zwei Aufträgen wäre wegen der Summe sogar eine EU-weite Ausschreibung nötig gewesen. Bei den Aufträgen ging es um Kampagnen zum Dosenpfand, zur Abschaltung des Atomskraftwerks in Stade sowie für den Russfilter. Die Günstlingswirtschaft hätten Trittins Leute mit der «besonderen Kreativität» der «Goldenen Hirschen» und mit der «Eilbedürftigkeit» der Leistungen begründet. Konkret kritisierte die Kontrollbehörde insbesondere den Betrag von 270 000 Euro, den die Werbeagentur für eine Pressekonferenz mit «Spezialtorte in AKW-Form und einem der Zielgruppe angepassten Buffet» verrechnet habe.
Dienstag
21.06.2005