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Mittwoch
16.11.2005

In der Nacht zum 15. November starb nach langer Krankheit der Autor und Übersetzer Hans-Georg Noack im Alter von 79 Jahren. Das teilte jetzt die nach ihm benannte Stiftung in Würzburg mit. Hans-Georg Noack war einer der bedeutendsten Autoren des Ravensburger Buchverlags. Generationen von Schülern haben seine Romane gelesen. «Rolltreppe abwärts», «Trip» oder «Hautfarbe Nebensache» machten Noack zu einem der meistgelesenen Jugendbuchautoren im deutschsprachigen Raum. Allein «Rolltreppe abwärts» verkaufte sich über 2,2 Millionen Mal, wie Ravensburger am Mittwoch mitteilte. Beeindruckend sei auch Noacks Arbeit als Übersetzer. Der von ihm ins Deutsche übertragene Roman «Die Welle» von Morton Rhue ist inzwischen ein Jugendbuchklassiker.

«Mit Hans-Georg Noack verlieren wir einen unserer profiliertesten Autoren», sagte Renate Herre, Verlagsleiterin des Ravensburger Buchverlages. «Sein Werk ist ein wichtiger Teil unserer verlegerischen Tradition. Er wird uns fehlen.» Hans-Georg Noack war am 12. Februar 1926 in Burg bei Magdeburg geboren worden. Nach der Schule und einem abgebrochenen Lehrerstudium wurde er zur Wehrmacht einberufen. Von 1944 bis 1947 arbeitete er als Kriegsgefangener bei der YMCA (CVJM) in Brüssel. Anschliessend war er als Dolmetscher am internationalen Jugendinstitut der Unesco tätig, war eine zeitlang Privatsekretär von Professor Elly Ney und gründete dann eine eigene Konzert- und Gastspieldirektion. In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Jugendbücher. Von 1959 bis 1973 arbeitete Noack als freischaffender Schriftsteller und Übersetzer. 1973 übernahm er die literarische Leitung des Herrmann-Schaffstein-Verlags in Dortmund. Von 1980 bis 1992 war Hans-Georg Noack Verlagsleiter im Arena-Verlag.