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Sonntag
13.11.2005

Die zweite Verhandlungsrunde des Deutschen Journalisten-Verbandes DJV mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) über einen neuen Gehaltstarifvertrag für die 14 000 Tageszeitungsredakteure ist am Freitag ohne Ergebnis vertagt worden. Die Tarifparteien vereinbarten, aus den Tarifkommissionen der Gewerkschaften DJV und ver.di sowie des BDZV eine Arbeitsgruppe zu bilden, die Material für eine eventuelle strukturelle Veränderung des Gehaltstarifvertrags sichten und damit die nächste Verhandlungsrunde vorbereiten soll. Ihr gehören je sechs Vertreter der Arbeitgeber und der Gewerkschaften an.

«Der BDZV war nicht bereit, einen Gehaltsabschluss vorzuziehen und die Struktur des Tarifvertrages separat zu verhandeln», kritisierte DJV-Verhandlungsführer Hubert Engeroff das Ergebnis vom Freitag. Der DJV habe erneut deutlich machen müssen, dass er gesplittete Tarifverträge für alte und neue Beschäftigte ablehnt. «Die Forderung der Verleger läuft auf Lohndumping vor allem für junge Kolleginnen und Kollegen hinaus.» Man könne darüber nachdenken, die Struktur des Gehaltstarifvertrags den praktischen Gegebenheiten in den Redaktionen anzupassen, zum Beispiel Newsdesk und Onlineredaktion. Die von den Verlegern geforderte Abwärtsspirale schade nicht zuletzt dem Qualitätsprodukt Zeitung. «Gute journalistische Leistung hat ihren Preis», betonte der DJV-Verhandlungsführer. Die Tarifparteien vereinbarten, Mitte Dezember zur nächsten Verhandlungsrunde zusammenzukommen. Siehe auch: Deutsche Zeitungsverleger weisen Lohnforderungen von Journalisten-Verband zurück