Der Deutsche Journalisten-Verband hat die Bundesregierung aufgefordert, bei der chinesischen Staatsregierung auf die Einhaltung der Menschenrechte zu pochen. Anlass ist die Attacke gegen einen Interviewpartner der ARD, der sich im Mai kritisch über Umsiedlungsmassnahmen am Jangtse-Staudamm geäussert hatte und anschliessend so schwer verprügelt worden war, dass er jetzt teilweise gelähmt ist. Wegen des Vorfalls hat NDR-Intendant Jobst Plog beim chinesischen Botschafter in Deutschland Protest eingelegt.
«Die chinesische Regierung muss garantieren, dass die ausländischen Korrespondenten ungehindert und frei berichten können. Dazu gehört auch, dass Informanten keine Angst vor Repressalien haben müssen», forderte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Das gelte insbesondere mit Blick auf die Berichterstattung im Zusammenhang mit der Olympiade 2008 in Peking. Konken forderte die Bundesregierung auf, den Protest des NDR-Intendanten zu unterstützen und auf diplomatischem Wege die freie Medienberichterstattung in China durchzusetzen. Siehe auch: China lässt Klage gegen Journalisten der «New York Times» fallen
Dienstag
13.06.2006