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Dienstag
22.01.2008

In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar wurde der deutsche Journalist und Zentralasien-Experte Marcus Bensmann in der kasachischen Hauptstadt Astana von unbekannten Tätern zusammengeschlagen und ausgeraubt. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und Erfrierungen. Reporter ohne Grenzen (RoG) erklärte schockiert über den Angriff auf Marcus Bensmann und besorgt wegen seines Gesundheitszustandes zu sein. Über die Tatumstände sei bisher wenig bekannt. «Wir erwarten von den zuständigen Behörden daher, alles zu tun, um das Verbrechen aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen», erklärte Reporter ohne Grenzen (RoG).

Laut Polizeiprotokoll wurde der Journalist ohne Oberbekleidung gefunden; alle Wertsachen fehlten. Er muss mehrere Stunden bei minus 20 Grad im Freien gelegen haben. Zunächst wurde er in einem örtlichen Krankenhaus medizinisch versorgt. Anschliessend wurde er mit einem Ambulanzflugzeug nach Deutschland ausgeflogen. «Die Umstände des Verbrechens sind noch unklar. Daher müssen wir die Aussagen Marcus Bensmanns abwarten. Wichtig ist jetzt, dass er gut medizinisch versorgt und wieder gesund wird», kommentierte RoG.

Marcus Bensmann hatte unter anderem eine Reportage für den WDR über den am 24. Oktober in Kirgisien ermordeten usbekischsprachigen Journalisten Alischer Saipov gemacht. Der bisher nicht gesendete Beitrag schliesst Verwicklungen des usbekischen Geheimdienstes in den Mord nicht aus und kritisiert die deutsche Aussenpolitik gegenüber Usbekistan.