«Für die grossen aktuellen Wochenmagazine fängt das Jahr nicht wirklich gut an», schrieb der deutsche Branchendienst Horizont am Mittwoch. Der Grund für diese Bemerkung: Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW), das deutsche Pendant zur Schweizer AG für Werbemedienforschung Wemf, hat die neuesten Auflagezahlen veröffentlicht. Demnach hat zum Beispiel «Der Spiegel» im 1. Quartal 2006 im Schnitt 39 753 Hefte weniger verkauft als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. Das entspreche einem Minus von 3,6%. Mit 1,06 Millionen verkauften Heften bleibt der Titel aber Marktführer im Segment der aktuellen Wochenzeitschriften. Der zweitplatzierte «Stern» ging laut IVW 33 039-mal weniger über den Ladentisch (minus 3,1%) und erreichte rund 1,02 Millionen verkaufte Hefte. Burdas «Focus» habe im Vergleich zum Vorjahresquartal sogar 45 273 Käufer verloren (minus 5,8%) und rangiert nunmehr bei einer Verkaufsauflage von 734 593 Stück.
Weitgehend negativ war auch die Entwicklung bei den Programmzeitschriften. Mit einem Minus von 146 264 Heften habe «TV Spielfilm» aus der Verlagsgruppe Milchstrasse die grössten absoluten Verluste im Segment hinnehmen müssen (1,65 Millionen verkaufte Hefte). Zu den Ausnahmen gehört hingegen «TV Digital» aus dem Springer-Verlag, das seinen Siegeszug im Käufermarkt mit einem kräftigen Plus von 29% auf durchschnittlich 417 854 Exemplare fortgesetzt habe. Bereits im 3. und 4. Quartal 2005 hatte das Heft die Verkaufsauflage um jeweils einen Drittel gesteigert. Neben «TV14» (2,4 Millionen), «TV Movie» (2,05 Millionen) und «TV Spielfilm» gehört «TV Digital» (1,88 Millionen) zu den verkaufsstärksten Programmies im Markt.
Bei der Wirtschaftspresse gibt es sowohl Gewinner als auch Verlierer. «Börse Online» büsst 4,5% der Verkaufsauflage ein (110 716 Hefte), bei «Capital» sind es 4,8% (207 724). Guter Rat» macht dagegen ein Plus von 19,4% auf 327 265 verkaufte Hefte. Die «Wirtschaftswoche», die den Erscheinungstermin im März dieses Jahres von Donnerstag auf Montag verschoben hat, macht 1,4% gut (185 697 Hefte).
Mittwoch
19.04.2006