Derzeit können auf Exlibris.ch keine E-Books gekauft werden. Wer auf der Internetseite von Ex Libris die Kategorie E-Books anklickt, findet statt einer grossen Auswahl kostengünstiger Bücherdownloads eine Nachricht mit dem Titel «Ex Libris wird bei E-Book-Aktion von deutschem Verlag und deutschem Lieferant boykottiert».
Ex Libris teilt seinen Kunden mit: «Um das Geschäft mit den E-Books auch in der Schweiz bekannt zu machen, und nicht wie bei anderen digitalen Produkten den Markt ausländischen Anbietern zu überlassen, haben wir Ihnen ab dem 1. Juni 2011 innerhalb einer Download-Aktion 30 Prozent Rabatt auf alle E-Books gewährt. Leider werden wir genau aus diesem Grund von unserem deutschen Lieferanten und den dahinterstehenden Verlagen boykottiert und können Ihnen momentan überhaupt keine E-Books mehr anbieten, auch nicht zum Normalpreis», so Ex Libris. Man werde alles daran setzen, diesen Boykott baldmöglichst aufzuheben und danke für die Geduld.
Man habe mit der Aktion auf das E-Book-Angebot aufmerksam machen und den Markt nicht einfach den ausländischen Anbietern überlassen wollen, sagte Ex-Libris-Sprecher Roger Huber gegenüber dem «Sonntag». Doch die Aktion passe den deutschen Verlagsgruppen Random House (C. Bertelsmann, Goldmann, Heyne, u.a.) und Holtzbrinck (S.Fischer, Rowohlt u.a.), welche Ex Libris mit E-Books beliefern, überhaupt nicht. «Wir werden seit dieser Woche boykottiert und können überhaupt keine E-Books mehr anbieten, auch nicht zum Normalpreis», sagte Huber im «Sonntag». Betroffen seien 25 000 Titel.
Ex Libris prüft nun eine Anzeige bei der eidgenössischen Wettbewerbskommission und will auch mit dem Preisüberwacher das Gespräch suchen.