Einen «Kniefall vor dem Totalitarismus - und Verrat an den Idealen der eigenen Charta» wirft die Tibet Initiative Deutschland (TID) dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in einer Erklärung vom Dienstag vor. Die TID hatte das IOC mit einer Kampagne «Zeigen Sie dem IOC die rote Karte» dazu aufgefordert, sich sehr viel entschiedener als bisher für die Wahrung des Völkerrechts und der Menschenrechte im Umfeld der Olympischen Spiele 2008 einzusetzen. Stattdessen habe das IOC auf jüngst erfolgte chinesische Provokationen mit dem Rat an die Journalisten reagiert, die geltenden Regeln und Bedingungen zu akzeptieren.
Nur wenige Tage nach der Abschlusskundgebung der Kampagne «Zeigen Sie dem IOC die rote Karte» am 7. Oktober in München habe die chinesische Führung die Befürchtungen der TID über den Missbrauch der Olympischen Spiele 2008 in Peking auf der ganzen Linie bestätigt. Während die politische Führung und das Organisationskomitee der Spiele zunächst «gute Arbeitsbedingungen» für ausländische Journalisten versprochen hätten, habe China nun deutlich gemacht, welchen Bedingungen sich die Berichterstattung über die Spiele von 2008 unterzuordnen habe: Unangenehme Themen wie Menschenrechtsverletzungen, Hinrichtungen, der Dalai Lama und die Unterdrückung in Tibet sowie die Einfuhr von Druckerzeugnissen und CD-Roms, «die China zum Schaden gereichen könnten», werden nicht geduldet. Wer sich darüber hinwegsetze, müsse mit sofortiger Ausweisung rechnen.
Dienstag
10.10.2006