Die Wogen der Steueraffäre in Deutschland schlagen immer höhere Wellen. Am Samstag kamen in deutschen Medien weitere brisante Details ans Licht: Demnach zahlten Steuerfahnder Millionen an einen geheimen Informanten, der Liechtensteiner Bankdaten lieferte. Die Ermittlungsbehörden zahlten nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» rund fünf Millionen Euro für die Bankdaten aus Vaduz, die angeblich auf Steuerhinterziehung durch Tausende Deutsche hinweisen. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums bestätigte, die Summe habe sich in dieser «Grössenordnung» bewegt.
Das Geld stamme aus dem Haushaltstopf des Bundesnachrichtendienstes (BND), berichtet das Magazin «Der Spiegel». Es sei an einen Informanten gegangen, der sich Anfang 2006 beim deutschen Auslandsgeheimdienst gemeldet habe. Der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück sei in die Transaktion eingeweiht gewesen. Dies wurde später vom Ministerium bestätigt. Die Liechtensteiner Bank LGT hatte am Freitag bekannt gegeben, dass es Hinweise auf eine unrechtmässige Weitergabe von gestohlenen Kundendaten gebe. Ein Zusammenhang zur deutschen Steueraffäre um den unterdessen zurückgetretenen Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel sei «nicht abschliessend erhärtet».
Samstag
16.02.2008