Bislang war der Weg ins Privatradio für Nachwuchsmusiker wie vernagelt. Jetzt haben sich die führenden Radiosender überraschend auf ein Konzept geeinigt, das gezielt mehr Lieder von Nachwuchsmusikern ins Programm bringen soll, wie Spiegel online meldet. Bei einem bislang geheim gehaltenen Treffen verabschiedete ein Dutzend Programmdirektoren und Geschäftsführer der wichtigsten deutschen Privatstationen - darunter Antenne Bayern und Radio Hamburg - einen Vorschlag an die Plattenfirmen, wie jungen Talenten durch zeitgleiche, bundesweite Radioeinsätze zum Durchbruch verholfen werden könnte.
Bislang fehlte den regional zersplitterten privaten Radiosendern neben Struktur und Willen für solche Aktionen auch der finanzielle Anreiz. Diese Probleme scheinen gelöst: Die PR-Firma Kick-Media AG soll als Vermittlerin von Plattenfirmen einen Pool von Nachwuchskünstlern bilden, über den dann ein dreiköpfiges, regelmässig wechselndes Komitee von Programmdirektoren entscheidet. Die ausgewählten Neulinge sollen bei den teilnehmenden Stationen zeitgleich gespielt werden, im Gegenzug schalten die Plattenfirmen grosszügig Werbung bei den Sendern. «Das könnte eine praktikable Lösung sein, die mit den emotionalen Befindlichkeiten zwischen Radio und Plattenfirmen aufräumt», sagt Stephan Schwenk, Geschäftsführer von Radio Hamburg, gegenüber Spiegel online.
Sonntag
06.03.2005