Im Streit zwischen der Deutschen Post und ihrer privaten Konkurrenz bei der Briefzustellung wird der Ton schärfer. Post-Chef Klaus Zumwinkel erklärte am Wochenende, die Post könne auch nach Wegfall des Briefmonopols Ende 2007 bessere Preise und Leistungen bieten: «Ich will die Wettbewerber bluten lassen.» Es könne dazu kommen, dass ein Medienkonzern 2008 «Minderumsätze» habe. Damit droht er offen, dem Axel-Springer-Verlagskonzern die Anzeigen zu entziehen.
Offenbar hat die Post Anzeigen beim Verlag storniert. Springer ist massgeblich an der Briefzustellfirma Pin Group beteiligt und damit Konkurrent der Post. Der Werbeleiter der Post hat nach Darstellung des Konzerns, ohne den Vorstand einzuschalten, Anzeigen im Volumen von rund 800 000 Euro vor allem für Springer-Blätter wie der «Bild»-Zeitung oder der «Welt» zurückgezogen.
Die Pin-Group-Beteiligung macht Springer zu einem Post-Konkurrenten. Im Streit um die Einführung eines Mindestlohns für die Post-Branche hatte es eine Anzeigenkampagne von Verlagshäusern gegen die Post gegeben. Darin wird die Post kritisiert, durch einen Mindestlohn für Briefträger Zehntausende Arbeitsplätze bei Post-Konkurrenten zu vernichten.
Sonntag
14.10.2007