Content:

Freitag
25.02.2005

Die Stimmung der deutschen Konsumenten hat sich trotz Rekordarbeitslosigkeit und spektakulärer Pleiten weiter verbessert. Die Bürger bewerteten zwar die Konjunktur und ihre künftige Finanzlage wieder etwas skeptischer, planten aber mehr Anschaffungen. «Die deutschen Konsumenten reagieren offensichtlich nicht mehr so empfindlich auf negative Wirtschaftsmeldungen», erklärte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zu ihrer am Freitag veröffentlichten Februar-Umfrage unter 2000 Personen. Das daraus abgeleitete GfK-Konsumklima für März kletterte auf 4,8 Punkte gegenüber 4,2 Zählern im Vormonat.

Ökonomen werteten den unerwartet kräftigen Anstieg des Konsumklimas als Hoffnungszeichen für die lange ersehnte Rückkehr der Konsumfreude. «Geiz ist offenbar uncool», sagte HypoVereinsbank-Volkswirt Thomas Hueck. «Offensichtlich ist auch nach 3 Jahren Abstinenz wieder die Begeisterungsfähigkeit für den Konsum gestiegen», sagte Hueck. In diesem Jahr werden die deutschen Konsumenten aber nach Ansicht der Experten noch nicht zur grossen Stütze der Konjunktur.

Erneut gestiegen ist die Bereitschaft zum Kauf von Produkten wie Möbeln oder Haushaltsgeräten. Die Anschaffungsneigung kletterte um 2,2 Zähler auf minus 12,2 Punkte. Die Konsumenten wollen laut der Umfrage auch weniger sparen als bisher.

Spuren hinterliessen die schlechten Wirtschaftsdaten bei den Konjunkturerwartungen, die um 7,1 auf minus 13 Punkte abrutschten. «Den deutschen Konsumenten fehlt es immer noch am rechten Glauben, dass Deutschland aus der konjunkturellen Talsohle heraus ist», erklärte die GfK.

Den Rückgang der Einkommenserwartungen um 6,7 Zähler auf den langjährigen Durchschnitt von 0 Punkten erklärte die GfK mit dem Anstieg der Arbeitslosenzahl auf über 5 Millionen.