Die deutsche Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) bezeichnet in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht so genannte «Posendarstellungen» im Internet als «besonders problematisch». Auf diesen zunehmend auftauchenden Bildern werden Minderjährige in aufreizenden und anzüglichen Posen dargestellt, ohne dass indes Pornografie vorliege. Die Kameraperspektive verdeutliche aber, dass eine sexuelle Stimulation des Betrachters durch die Fotografien beabsichtigt sei, analysiert die KJM diese Darstellungen.
«Derartige Angebote zielen darauf ab, den Voyeurismus Pädophiler zu bedienen», heisst es wörtlich. «Sie reduzieren die abgebildeten Mädchen und Jungen auf blosse Anschauungs- und Sexualobjekte.» Die Darstellung von Kindern und Jugendlichen in «unnatürlich geschlechtsbetonter Körperhaltung» sei indes laut Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) unzulässig. Posenfotos sind zwar strafrechtlich nicht relevant, können aber die Vorstufe zur Kinderpornografie sein.
«Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Öffentlichkeit für dieses Thema noch stärker zu sensibilisieren», erklärte deshalb der KJM-Vorsitzende Wolf-Dieter Ring. «Und wir können nur an die Eltern appellieren, darauf zu achten, dass ihre Kinder auf Bildern und Videos im Internet nicht unfreiwillig zu Sexualobjekten degradiert werden.»
Donnerstag
02.08.2007