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Dienstag
28.02.2012

Die deutschen Journalistinnen fordern mehr Frauenanteil in den Führungspositionen der Redaktionen. Dies haben Journalistinnen am Sonntag mit einem Brief an Chefredaktoren, Verleger und Intendanten im ganzen Land bekannt gemacht. Die Frauen treten unter der Bezeichnung ProQuote auf (www.pro-quote.de).

«Frauen sind `nicht das Problem, sondern die Lösung`, erkannte - spät bekehrt - «Handelsblatt»-Chefredakteur Gabor Steingart und kündigte eine Frauenquote für die Führungspositionen in seiner Redaktion an», heisst es im Brief von Pro Quote. «Diese Massnahme gebiete `nicht nur die Gerechtigkeit, sondern auch die ökonomische Vernunft`.»

Im Moment sind gemäss Pro Quote nur zwei Prozent aller Chefredaktoren der rund 360 deutschen Tages- und Wochenzeitungen Frauen. Auch in den Redaktionen der Nachrichtenmagazine seien fast ausschliesslich Männer an der Spitze. Bei den Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sieht die Quote mit drei Frauen bei zwölf Positionen etwas besser aus.

Die unterzeichnenden Frauen fordern, dass in den nächsten fünf Jahren mindestens 30 Prozent der Führungspositionen auf allen Hierarchiestufen mit Frauen besetzt werden. Zu den Unterzeichnerinnen gehören etwa ARD-Moderatorin Anne Will, RTL-Moderatorin Frauke Ludowig, taz-Chefredaktorin Ines Pohl oder Dagmar Engel, die Chefredaktorin der Deutschen Welle. Über 230 Frauen haben sich bisher für die Quote ausgesprochen und die Forderungen auf der Webseite von Pro Quote unterzeichnet.