Die Vorbereitungen der deutschen Mobilfunkbetreiber auf die Fussball-WM zahlen sich aus. Die Handynetze haben dem Massenansturm von Fans bisher weitgehend standgehalten. Nur selten mussten Fussballgucker in den Stadien oder vor Grossleinwänden auf ein Handygespräch verzichten. Vor der WM hatten die Mobilfunkbetreiber ihre Kapazitäten deutlich erhöht. «An den WM-Spielstätten haben wir sie bis auf das Vierfache eines ausverkauften Stadions gesteigert», sagt T-Mobile-Sprecher Philipp Schindera. «Teilweise gab es jahrelange Vorarbeiten.» «Wir haben alle Stadien und Orte mit Grossleinwänden aufgerüstet», sagt auch Vodafone-Sprecher Jens Kürten. Mobile Sendestationen unterstützen dabei die Leistung ihrer Sendemasten.
Dass solch ein Aufwand nötig ist, zeigen die Zahlen. Beim Eröffnungsspiel in München nutzten rund um das Stadion viermal mehr Menschen ihr Handy als an einem Bundesligaspieltag. «Die Spitze liegt jeweils in den ein, zwei Stunden vor und nach dem Spiel, nicht währenddessen», erklärt Kürten. «Man hört nur sehr vereinzelt von Netzüberlastungen», sagt Wolfgang Boos von der Telekommunikations-Fachzeitschrift «Connect». Ein erster Test der Zeitschrift ergab, dass die Unterschiede zum Normalzustand minimal sind. «Der Rufaufbau dauert vielleicht einen Tick länger», sagt Boos. «Aber das bewegt sich absolut noch in dem Rahmen, der von den Kunden akzeptiert wird.» Beim Versand von SMS-Kurznachrichten traten einzelne Probleme auf: Beim Anbieter E-Plus kam eine von zehn SMS nicht beim Adressaten an, bei O2 dauerte die Übertragung statt wenige Sekunden im Schnitt mehr als zwanzig Minuten.
Mittwoch
21.06.2006