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Dienstag
23.01.2007

Die deutsche Webseite der Internet-Suchmaschine Google ist in der Nacht zum Dienstag gekapert worden. Google.de sei zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens nicht erreichbar gewesen, bestätigte ein Firmensprecher. Stattdessen sei unter der Web-Adresse die Seite eines nordrhein-westfälischen Domain-Händlers erschienen. Es habe sich dabei nicht um einen Hacker-Angriff gehandelt, betonte der Google-Sprecher. Vielmehr sei bei der offiziellen deutschen Webseiten-Registrierungsstelle Denic ein regulärer Antrag auf die Nutzung der Domain Google.de gestellt worden. Offenbar hätten zwei Sicherungsmechanismen, die eine unbefugte Nutzung der Adresse verhindern sollen, versagt. Google sei zur Stunde noch dabei, den Vorgang aufzuklären, sagte der Firmensprecher.

Im Internet haben sich mehrere Unternehmen wie etwa Freshdomains darauf spezialisiert, frei werdende Domains an ihre Kunden zu melden. Freshdomains wirbt damit, Pannen durch Providerfehler oder durch Unwissenheit sofort zum Vorteil der eigenen Kunden zu nutzen. Diese können den Anbieter beauftragen, bestimmte Domains umgehend zu reservieren, wenn diese frei werden. Im Normalfall werden Internetdomains dann frei, wenn die Inhaber kündigen oder die anfallenden Gebühren nicht bezahlen.

Im August 2004 war bereits die deutsche Webadresse des Auktionshauses Ebay vorübergehend in falsche Hände geraten. Ein deutscher Internetkunde gab damals gegenüber seinem Webhoster fälschlich an, neuer Inhaber der Domain zu sein. Nachdem der berechtigte Ebay-Provider in Kanada auch nach der zweiten Nachfrage einer Domain-Übernahme nicht widersprach, erteilte Denic die Freigabe und leitete alle deutschen Ebay-Seitenaufrufe auf die Internetsite des Piraten um. Wegen der hohen Zahl der Aufrufe kollabierte die Seite aber umgehend.