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Donnerstag
16.06.2005

Über ein Jahr lang haben deutsche Drucker und ihre Arbeitgeber über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag verhandelt, hart und bis an die Grenze der Streikdrohung. Am Donnerstag ist der Streit gütlich beendet worden. Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) und die Gewerkschaft Ver.di einigten sich unter anderem auf die Einführung von Arbeitszeitkonten und die Ausweitung der Samstagsarbeit. Die 35-Stunden-Woche bleibt nach Angaben von Ver.di erhalten, berichtet die Nachrichtenagentur DPA. Dafür musste die Gewerkschaft Zugeständnisse beim Lohn machen: Von April 2005 bis März 2006 gibt es nur eine Einmalzahlung von 340 Euro, von April 2006 bis März 2007 eine prozentuale Erhöhung um 1%.

Über eine Reform des Manteltarifvertrags wurde schon seit Ende 2003 verhandelt. Im März waren Lohntarifverhandlungen dazugekommen. Die Friedenspflicht war am 1. Mai ausgelaufen. Seitdem war es wiederholt zu Warnstreiks gekommen, an denen sich nach Gewerkschaftsangaben mehr als 15 000 Beschäftigte aus rund 190 Betrieben beteiligt haben. Viele Zeitungen erschienen in den vergangenen Wochen nur noch in reduziertem Umfang. Ver.di hatte bei einem Scheitern der Verhandlungen mit einer Urabstimmung gedroht.