Die Deutsche Fussball-Liga (DFL) will in den nächsten Monaten die TV-Übertragungsrechte für die Bundesliga neu ausschreiben, weil sich das Kartellamt gegen den bisherigen Vorschlag der DFL gestellt hatte, die Free-TV-Auswertung der Bundesliga-Spiele lediglich im Digitalfernsehen zu zeigen. Man werde sich aber nicht unter Zeitdruck setzen lassen, sagte DFL-Vizepräsident Peter Peters in Berlin laut dem Kress Report und dem Fachblatt «Werben & Verkaufen» vom Dienstag. Allerdings werde nach dem Veto des Kartellamtes gegen das geplante Vermarktungsmodell das Fussballpaket nicht die erhofften 500 Millionen Euro pro Jahr einspielen. Das räumte Dejan Jocic vom Vermarkter Sirius SportMedia auf einer Medienkonferenz am Rande der IFA in Berlin ein.
Ob die DFL gegen die Entscheidung des Kartellamtes vor Gericht zieht, liessen die Liga-Vertreter offen. «Die DFL kann das nicht entscheiden, weil es keinen formellen Bescheid des Kartellamtes gibt, gegen den wir klagen könnten», sagte Peters. Bis März 2009 habe die DFL ohnehin noch Zeit für eine neue Ausschreibung. Dann beginnt die neue Lizenzierungsrunde für die Bundesliga-Vereine. Der Pay-TV-Anbieter Premiere drängt dagegen auf eine schnelle Entscheidung. Angesichts der Ungewissheit hätten viele Abonnenten dem Bezahlsender, der die Spiele auch in Zukunft live übertragen will, den Rücken gekehrt, sagte Vorstand Carsten Schmidt. - Siehe auch: Kartellamt lehnt auch neuesten Bundesliga-Vorschlag ab
Dienstag
02.09.2008