Im Kanton Wallis unternimmt ein deutsch-französisches Medienkonsortium den Versuch, ein Fernsehunternehmen für den ganzen Kanton aufzubauen. Hinter dem Projekt Valais-Wallis-TV steht die Tele Oberwallis AG, die auch die Tageszeitung «Le Nouvelliste», das liberale Wochenorgan «Le Confédéré» sowie die Lokalradios Rhône FM und Radio Chablais an Bord holen konnte. Valais-Wallis-TV sieht zwei regionale Fernsehen vor: eine Télé Valais Romand SA und die Tele Oberwallis AG, die verschiedene Programme senden, unter einer gemeinsamen Chefredaktion und mit gemeinsamer Produktion aber zusammenarbeiten sollen. Beide Fernsehen sollen eine eigene Verwaltungsstruktur und Redaktion erhalten.
Konkurrent um eine Konzession des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) ist der seit 25 Jahren aktive französischsprachige Sender Canal 9, den die Tele Oberwallis AG ins Projekt einbinden möchte. «Canal 9 soll ein Teil des Projekts werden», zitiert die Nachrichtenagentur SDA Tele-Oberwallis- und Radio-Rottu-Präsident Christian Stärkle. Allerdings scheinen da noch einige Hindernisse zu überwinden zu sein, da Jacques Melly, Präsident von Canal 9 verlauten liess, er sei bei entsprechenden Gesprächen im Oberwallis «auf eine Mauer der Opposition» gestossen. Ein Entscheid des Bakom soll bis Anfang Sommer 2008 fallen.
Gewissermassen zum Auftakt hat Tele Oberwallis am Freitag mit einem Infokanal einen reduzierten Sendebetrieb aufgenommen. Es gibt unter anderem Wetternachrichten und Live-Bilder aus der Region. Tele Oberwallis hat (noch) keinen Studiobetrieb, wie Stärkle in einem Interview mit dem «Walliser Boten» erklärte. Die tägliche, fünfminütige Nachrichtensendung wird am Computer bei Radio Rottu produziert. Grössere Sendeformate will Stärkle dazukaufen. Tele Oberwallis setze auf «All-Media-Journalisten», die Radio, Internet und Fernsehen gemeinsam bedienen. Die Tele Oberwallis AG ist aus den beiden Infokanälen VS1 und VS2 entstanden.
Freitag
04.01.2008