Der designierte Präsident des Schweizer Presserates, der Genfer Dominique von Burg, ist dafür, die Verleger in das Selbstregulierungsorgan aufzunehmen. Verleger hätten das gleiche Interesse an der Berufsethik wie die Journalisten, zitiert ihn das Medienmagazin «Klartext» in einem Interview. «Wer eine Zeitung verkauft, hat ein Interesse daran, dass sie glaubwürdig ist», sagt von Burg darin. Von Burg wird das Presseratspräsidium Anfang 2008 von Peter Studer übernehmen. «Wenn eines Tages unsere Information nicht mehr zuverlässiger ist als alles, was aus den PR-Abteilungen kommt oder auf Internet zu haben ist, ist die Zeitung nicht mal mehr das Papier wert, auf dem sie steht», begründet von Burg seine Überzeugung, dass neben den Journalistenverbänden auch die Verleger zur Trägerschaft des Presserates gehören sollten.
Das Gremium wurde 1972 vom Schweizerischen Verband der Journalistinnen und Journalisten (SVJ) initiiert. Ende 1999 wurde eine neue Trägerschaft gegründet, der neben dem SVJ auch die Mediengewerkschaft Comedia, das Syndikat Schweizer Medienschaffender (SSM) und der Verein Konferenz der Chefredaktoren angehören. Zurzeit läuft eine Diskussion, ob auch die Verleger in die Trägerschaft des Presserats aufgenommen werden sollen. Weil sie bislang unerwünscht waren, haben mehrere grosse Verlage - wie Basler Medien, Ringier und NZZ - ihre Beiträge an den Presserat gestrichen. - Siehe auch: Dominique von Burg wird neuer Presserats-Präsident, Verleger und Presserat: «Unglaublich konstruktiv» und Die Verleger und der Presserat: «Völlig offen»
Donnerstag
26.04.2007