Content:

Montag
07.11.2011

Nebst den Preisen in den Kategorien «Market A», «Market B», «Newcomer», «Research» und «Merit» wurden am Freitagabend am Design Preis Schweiz auch Awards für spezifische Berufsgruppen verliehen:

Den «Product Design Award» erhielt Patrik Vögtli für Pop-Products: Dabei handelt es sich um eine wachsende Kollektion von vorwiegend kleinteiligem Fahrradzubehör wie Naben, Laufrädern und diversen Bauteilen, die speziell auf das Leichtbau-, Tuning- und High-End-Segment zugeschnitten ist. Gemeinsames Merkmal der Kollektion ist die technisch-funktionale Perfektion, die sich in der Zuverlässigkeit, Stabilität und Leichtigkeit der Produkte manifestiert. So wird Materialreduktion beispielsweise durch bewusst, d.h. mit gestalterischer Absicht vorgenommene Aus- bzw. Einfräsungen erreicht. Das bis ins kleinste Detail sorgfältig durchgearbeitete Design der einzelnen Zubehörteile vermittelt glaubhaft eine hochwertige und zugleich frische Anmutung.

Das Design Bureau Colin Schälli erhielt den «Interior Design Award» für «con.temporary furniture». Diese Holzmöbel basieren auf einem konstruktiv zu Ende gedachten Stecksystem. Aus Sperrholzplatten gefertigt, lassen sich die Einzelteile einfach transportieren und auf simple Weise zusammenbauen. Dazu werden weder Werkzeuge noch Schrauben oder Nägel benötigt. Über den «Own-Line Shop» erfolgt die Bestellung, welche die Produktion bei einem lokalen Schreinereibetrieb auslöst. Dieser fertigt, verpackt und verschickt das Möbel dann direkt an den Endkunden.

Den «Textile Design Award» erhielt Annette Douglas Textiles Accoustics. Die prämierte Akustik-Vorhang-Kollektion «Silent Space» umfasst leichte, transparente und schwer entflammbare Akustikgewebe mit sehr guten Schallabsorptionswerten. Die Stoffe entstanden im Rahmen eines zweijährigen Forschungsprojekts, bei dem die Designerin Annette Douglas mit der Empa Dübendorf und der Weberei Weisbrod kooperierte. Am Ausgangspunkt des Projekts stand die Feststellung, dass in Räumen, in denen Menschen arbeiten und kommunizieren, schallabsorbierende Flächen zwingend sind. Das Ziel war es, statt schwerer, blickdichter Akustikvorhänge ein leichtes, transparentes Material zu entwickeln, das Licht in den Raum einlässt und den Bezug zum Aussenraum erhält.

Als Newcomerin im Bereich «Textile Design» wurde Stéphanie Baechler für «Fabric project» prämiert: Zweidimensionale Stoffflächen und dreidimensionale Stoffobjekte, die aus einer intensiven Auseinandersetzung mit Farben und Flächen entstanden sind. Zentrales Thema der Entwicklung war der Faltenwurf. Inspiriert von Vorhängen, Plastiksäcken, zufällig am Boden liegenden Stoffen oder auch den Falten zerwühlter Bettdecken schuf die Designerin zunächst dreidimensionale Papier- oder Stoffinstallationen. In einem zweiten Schritt kreierte sie zweidimensionale Stoffprints und in einem dritten - quasi als Synthese von 2D- und 3D-Effekt - Stoffobjekte, die sie als eine neue Form der Wahrnehmung und als Herausforderung an Modedesigner verstanden wissen will.