Die Weltrangliste der schnellsten Supercomputer wird wieder von zwei Rechnern aus den USA angeführt. Der US-Computerkonzern IBM verwies mit BlueGene/L mit einer Leistung von 70,72 Teraflops (Billionen Rechenoperationen pro Sekunde) Columbia auf den zweiten und den japanischen Konkurrenten NEC mit dessen Computer Earth Simulator auf den dritten Platz. Columbia ist ein nach dem im Jahr 2003 abgestürzten Space Shuttle benannter Rechner von Silicon Graphics (SGI), der mit 51,87 Teraflops in den Diensten der US-Weltraumbehörde Nasa steht. Die in der Nacht auf Dienstag veröffentlichte Liste der Top 500 nennt gleich hinter NECs Earth Simulator»Europas schnellsten Supercomputer MareNostrum aus Spanien, den IBM erst vergangene Woche vorgestellte hatte. BlueGene/L soll künftig im Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien zur Erforschung von Proteinen eingesetzt werden. Er ist fast 12 000 Mal schneller als ein moderner PC.
Der Earth Simulator von NEC leistet 35,86 Teraflops. Er hatte vor etwas mehr als zwei Jahren für Aufsehen gesorgt, als er die langjährige Vorherrschaft von Superrechnern US-amerikanischer Herkunft durchbrach. Der Earth Simulator wird in Yokohama im Institut für Erdwissenschaften zur Berechnung von globalen Klimaveränderungen eingesetzt. Europas schnellsten Supercomputer hatte IBM gemeinsam mit dem spanischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft erst vergangenen Freitag offiziell in Madrid vorgestellt. Die Anlage MareNostrum mit einer Leistung von derzeit 20,53 Teraflops soll an der polytechnischen Universität in Barcelona bei der Erforschung von Genen und Proteinen, Klimaveränderungen und neuen Medikamenten helfen.
Auch ein populärer Exot Marke Eigenbau schaffte es erneut in die Top Ten der zwei Mal im Jahr herausgegebenen Liste: Die als Big Mac oder SuperMac bekannte Anlage der Virginia State University in Blacksbury aus 1100 handelsüblichen Rechnern des Computerherstellers Apple wird diesmal mit einer Leistung von 12,25 Teraflops auf Platz 7 geführt. Vor einem Jahr hatte sich die Hochschule wegen ihres geringen Etats für diese Eigenbau-Massnahme entschieden und war prompt auf dem 3. Platz gelandet. Nach einer Aufrüstung spielt die damals für einen «Schnäppchenpreis» von rund 5 Mio. Dollar erworbene Anlage weiter eine führende Rolle. - Mehr dazu: http://www.top500.org
Dienstag
09.11.2004