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Freitag
18.11.2005

Einst war Conrad Black der Chef des drittgrössten englischsprachigen Zeitungsverlages der Welt, zu dem die «Jerusalem Post» und der Londoner «Daily Telegraph» gehörten, und noch immer ist der einstige Kanadier Mitglied des britischen Oberhauses, aber jetzt gehts mit der Karriere begab: Soeben ist Black in den USA wegen Betruges angeklagt worden. Gegen ihn ermittelt niemand Geringerer als Bundesanwalt Patrick Fitzgerald, der auch Chefermittler im Skandal um die Enttarnung einer CIA-Agentin ist. Der 61-jährige Black, so die Anklage, soll gemeinsam mit drei anderen Angeklagten insgesamt 51,8 Mio. Dollar aus dem Vermögen von Hollinger International Inc. abgezweigt haben, deren Vorstandsvorsitzender er bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2004 war.

Im einzelnen wirft ihm die Anklage illegale Transaktionen im Zuge des Verkaufs von Zeitungen vor. Ausserdem soll Black Firmengelder für Ferien im Südpazifik, Wohnungen in New York und für eine 40 000 Dollar teure Geburtstagsparty für seine Frau benutzt haben. Fitzgerald erliess Haftbefehl gegen Black, über dessen derzeitigen Aufenthaltsort zunächst nichts bekannt wurde. Die Anwälte Blacks erklärten nach Angaben der britischen BBC, ihr Mandant sei in allen Anklagepunkten unschuldig und werde dies vor Gericht beweisen.