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Montag
06.06.2005

Am Dienstag, 7. Juni 2005, findet vor dem Militärappellationsgericht 2 in Schwarzenburg BE die Hauptverhandlung im Fall «SonntagsBlick» (SoBli) statt. Der angeklagte Redaktor wird beschuldigt, militärische Geheimnisse veröffentlicht zu haben, weil er in der SoBli-Ausgabe vom 6. Juli 2003 Bilder und Informationen über eine unterirdische klassifizierte Anlage der Luftwaffe bei Buochs publiziert hatte. In der ersten Verhandlung hatte das Militärgericht 6 am 3. Dezember 2004 den Journalisten zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 10 Tagen verurteilt.

Die Mediengewerkschaft Comedia hält es laut einem Communiqué vom Montag für «höchst bedenklich, dass anscheinend in militärischen Belangen das öffentliche Interesse an transparenter Berichterstattung geringer eingestuft wird als das Interesse des Militärs an Geheimhaltung - obwohl doch gerade hier Öffentlichkeit und demokratische Kontrolle besonders notwendig wären». Die Tendenz zur versuchten Disziplinierung der Medienschaffenden sei aus Sicht von Comedia mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu stoppen. Comedia hoffe deshalb, dass das Militärappellationsgericht 2 zur Raison kommt und den betroffenen Redaktor von sämtlichen Vorwürfen freispricht.
«SonntagsBlick»-Journalist: Vom Militärgericht verurteilt, Busse trotz Freispruch für «Bunker-Verräter» und Anklage gegen «SonntagsBlick»-Journalist erhoben