Der Schweizer Presserat hat es als «medienethisch zumindest erlaubt» bezeichnet, «Berichte über den Karikaturen-Streit angesichts der weltweiten Kontroverse mit Belegbeispielen zu illustrieren.» Es sei «publizistisch unbefriedigend, einen solchen Streit zu beschreiben, ohne Beispiele zu zeigen». Darum sei es nicht zu beanstanden, wenn auch in der Schweiz verschiedene Zeitungen eine oder mehrere der umstrittenen Mohammed-Karikaturen abdruckten. Der Presserat habe ungewöhnlich viele Anfragen zum Thema erhalten, weshalb sich das Präsidium damit befasst habe.
Der Presserat werde aber das «Grundsatzproblem, inwieweit hier generelle berufsethische Schranken der Meinungsäusserungs- und Kunstfreiheit bestehen und insbesondere auch bei Karikaturen auf die Empfindlichkeiten von Religionsgemeinschaften, ethnischen und gesellschaftlichen Minderheiten usw. Rücksicht zu nehmen ist, von sich aus aufgreifen und zum Gegenstand einer Stellungnahme machen», kündete das Gremium am Freitag weiter an.
Freitag
10.02.2006