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Donnerstag
09.10.2003

Dirk Stascheit hat eine Blitzkarriere hingelegt: Nach zwei Semestern Journalistikstudium, zwei Wochen Praktikum in einer Regional- und sechs Wochen bei einer Wochenzeitung ist der 21-Jährige jetzt der wohl jüngste Herausgeber einer deutschen Tageszeitung. Gemeinsam mit sieben Kommilitonen gründete der Student die Zeitung «Der Leipziger». Nach einem zweiwöchigen Testlauf wollen die Macher entscheiden, ob «Der Leipziger» fortan regelmässig neben der «Leipziger Volkszeitung» und der Lokalausgabe der «Bild»-Zeitung an den Kiosken der Messestadt hängt.

«Wer unsere Zeitung kauft, unterstützt die Idee einer dritten Tageszeitung für Leipzig. Aber natürlich wissen wir, dass unser Produkt noch nicht das Ideale ist», sagt Carsten Upadek, einer der Chefs vom Dienst. Viele der Mitstreiter sind derzeit bis zu 20 Stunden täglich auf den Beinen: Planen, Termine besetzen, Reportagen verfassen, Redigieren und Layouten. Und anderntags in der Früh stehen in der Strasse und verkaufen ihre Zeitung an Passanten zu 40 Cent das Stück. Redaktionsräume kann sich «Der Leipziger» noch nicht leisten, und so treffen sich die Redaktoren zur täglichen Konferenz in einem Café. Offen bleibt die Finanzierung der bislang werbefreien Zeitung. Doch die Studenten sind zuversichtlich, ihr Vorbild: die «taz».