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Montag
07.08.2006

Das Leitungswasser in Berlin, Dortmund und Essen ist zum Teil besonders hoch mit Arzneimittelrückständen belastet. Dies ergab ein Test der Zeitschrift «Der Feinschmecker» aus dem Hamburger Jahreszeiten Verlag, der in der aktuellen September-Ausgabe veröffentlicht wird. Noch bis vor wenigen Jahren hätte sich das Magazin für Gourmets kaum um ein solch unappetitliches Thema gekümmert; darum veröffentlicht der Klein Report diese Analyse.

In elf deutschen Städten hatten Mitarbeiter des Magazins Leitungswasser aus öffentlichen Gebäuden und Privatwohnungen in Laborflaschen gefüllt und zur chemischen Analyse ins renommierte Institut von Prof. Dr. Walter Jäger nach Tübingen geschickt. Untersucht wurden die Stichproben auf Schwermetalle, Pestizide und verschiedene Arzneimittelrückstände. Ergebnis: Überraschend hohe Werte an Röntgenkontrastmitteln und Anti-Epilepsie-Medikamenten fanden sich im Leitungswasser aus dem Berliner Reichstag sowie aus Essener und Dortmunder Wohnungen.

Im Wasser aus dem Reichstag fanden sich 0,39 Milligramm Kupfer pro Liter, Rückstände eines Antiepileptikums in Höhe von 76 Nanogramm/Liter (=Milliardstel Gramm) und zusammen 203 Nanogramm Röntgenkontrastmittel. Mediziner sehen in den gefundenen Werten allerdings noch keine Gefährdung für die Gesundheit.