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Dienstag
11.04.2006

Als «Nr. 1 in den Bergen» hat sich die Allgemeine Plakatgesellschaft (APG) am Dienstagabend in der Zürcher Maag-Halle bezeichnet. Der Grund dafür: Die APG verfügt nach der Übernahme der Firma «Visiorama» über 5000 Werbestellen in den Schweizer Bergen. Für diese Plakatstellen hat die APG die Abteilung «APGMontagne» geschaffen, deren Leiter Schimun Murk ist, ehemaliger Besitzer der «Visiorama» mit 32 Angestellten. Die Berggänger seien «nur entspannte, fröhliche und aufnahmebereite Menschen», pries er seine Kundschaft im neuen Arbeitsgebiet an. «Fernab von Hektik und Stress geniessen sie die Aussicht, die gute Luft, den herrlichen Schnee - und weil die Werbebotschaften gut platziert sind, verzeichnen sie dort durchwegs gute Wahrnehmung.»

Anzubieten hat APGMontagne insgesamt 500 Big-Posters sowie fünf verschiedene Formate, die als Netz über alle wichtigen Destinationen und über die ganze Schweizer Alpenkette verfügbar seien. «Von der Talstation, auf dem Weg zu den unzähligen Pisten bis hoch zu den Berggipfeln seien die APG-Werbestellen zu finden, versprach Schimun Murk. Während seiner Rede wurde er von Schneehäschen angehimmelt, die den winterlichen Anlass umrahmten. Zu Beginn blies St.-Moritz-Tourismus-Direktor Hanspeter Danuser ins Alphorn, um die Gäste in Stimmung zu bringen, danach begrüsste Christian Kauter, CEO der APG, die 150 Personen.

Den Vogel abgeschossen hat Kabarettist Gögi Hoffmann als Abgeordneter von Bundesrat Moritz Leuenberger, der nicht kommen konnte, da er an den Inaugurationsfeierlichkeiten von Romano Prodi in Italien weilte. Hoffmann nahm nicht nur die monopolistische APG aufs Korn, «die als Monopolist auf jeder Weide grast». Als kerniger, offenherziger und liberaler Bundesbeamter riss er runter, was nicht niet- und nagelfest oder (ihm) heilig war. Die Lacher waren auf seiner Seite. Hoffmann klopfte auf sein Stehpult und löste eine meterhohe Flamme aus, was nicht «das Burn-out von APG-Verkaufsleiter Ivan Schultheiss» sei. So ging es temporeich weiter bis zur wohlgemeinten Schlussbemerkung an die Gästeschar: «Lieber vom (APG-) Nachtleben gezeichnet als von Rolf Knie gemalt.» «Hart, aber wahr!», meint der Klein Report.