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Freitag
25.06.2004

Einst wurde in der Schweiz europaweit am meisten gearbeitet. Doch weil die Schweizerinnen und Schweizer seit einiger Zeit den Hang zum Hedonismus entdeckt haben, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie belegte, erstaunt es kaum, dass die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden in unserem Land abnimmt. Überstunden und Geniessertum lassen sich nun mal schwer vereinbaren. In den letzten 10 Jahren sank die wöchentliche Arbeitszeit um 13 Minuten - im für seine Lebenslust bekannten Kanton Jura liess sie sogar um 25 Minuten nach.

Am stärksten war die Abnahme im Baugewerbe, während sie in der öffentlichen Verwaltung nur gering war: Versicherungsgewerbe (-2 Minuten), öffentliche Verwaltung (-4 Minuten). Insgesamt nahm die wöchentliche Arbeitszeit zwischen 1993 und 2003 von 41,9 auf 41,7 Stunden ab, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag bekannt gab. Die Ursachen ortet das BFS bei den kürzeren Jahresarbeitszeiten, den geringeren Überstunden sowie den längeren Absenzen.

Allein in den Jahren 2001 und 2002 sind die Absenzen um 6,2% auf 291 Millionen Stunden gestiegen. Dabei machten die krankheitsbedingten Ausfälle mit 75% des Jahresvolumens den grössten Anteil aus. Danach folgen Militärdienst (13,3%), persönliche Gründe (4,7%) und Absenzen auf Grund von Mutterschaftsurlaub (3,7%). Siehe auch Neue Studie belegt: Wir sind ein Volk von Selbstverliebten