Vier Jahre lang hat sich Hollywood nicht an das Thema Terroranschläge herangewagt, doch jetzt ist das Trauma des 11. Septembers 2001 gebrochen: In diesem Jahr werden gleich zwei Filme dazu ins Kino kommen, beide noch vor dem fünften Jahrestag von 9/11. Bisher hatte Hollywood den noch vor den Anschlägen produzierten Actionstreifen «Collateral Damage» mit Arnold Schwarzenegger statt wie geplant Ende 2001 erst im Jahr darauf in die Kinos gebracht. Und aus «Spiderman» wurde eine Szene, in der der Superheld sein Netz zwischen den Türmen des World Trade Center aufspannt, herausgeschnitten.
Jetzt ist alles anders. Oliver Stone, der unter anderem Filme über die früheren US-Präsidenten Kennedy, Nixon und Reagan gemacht hatte, hat sich als erster des brisanten Stoffs angenommen. Sein Film mit dem Arbeitstitel «World Trade Center» (US-Start 11. August) erzählt die wahre Geschichte zweier Polizisten, die als Letzte lebend aus den Trümmern des World Trade Center geborgen wurden. Der Brite Paul Greengrass («The Bourne Supremacy», «Bloody Sunday») verfilmt unterdessen für das Hollywoodstudio Universal das Drama der vierten entführten Maschine, die vermutlich das Weisse Haus oder das Kapitol treffen sollte, aber wegen eines Aufstands der Passagiere vorher in Pennsylvania abstürzte. Nach der Flugnummer heisst der Film «Flight 93» (US-Start 28. April).
Montag
09.01.2006