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Freitag
30.04.2004

Der Verkauf der Tochtergesellschaft Debitel beschert der Muttergesellschaft Swisscom ein Verlustgeschäft. Das deutsche Telekom-Unternehmen wird für 640 Mio. Euro (knapp 1 Mrd. Franken) an die Beteiligungsgesellschaft Permira verkauft. Die Swisscom nimmt aber noch nicht den gesamten Betrag ein. Sie gewährt dem Käufer ein Darlehen von 210 Mio. Euro (325 Mio. Franken), schreibt der Schweizer Telekom-Konzern am Freitag. Für die Swisscom bringt der Verkauf gegenüber dem Kaufpreis von 4,3 Mrd. Franken einen Verlust von rund 3,6 Mrd. für den mehrheitlich staatskontrollierten Konzern von Jens Alder. Die Swisscom hatte zuletzt 93% an Debitel besessen, nachdem sie 1999 erst mit einer Beteiligung von 74,2% eingestiegen war.

Als Gründe für den Verkauf nennt Swisscom die «unterschiedlichen Geschäftsmodelle von Swisscom und Deibtel und die Entwicklung der Mobilfunkmärkte in Europa nach den UMTS-Auktionen». Die erwarteten Synergien seien ausgeblieben, darum habe Swisscom Debitel in der Folge als reine Finanzbeteiligung gehalten. Die Private-Equity-Firma Permira übernimmt einschliesslich des 2-%-Anteils von Electronic Partner 95 Prozent an Debitel. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen. Der Vollzug der Transaktion wird auf Ende Juni erwartet. An der Börse notierte Swisscom am Freitagmorgen laut sda 2,5% schwächer auf 404.50 Franken.

Mit den Permira-Fonds habe Swisscom einen Investor gefunden, der das Geschäft von Debitel im Rahmen der eingeschlagenen Enhanced-Service-Provider-Strategie weiter entwickeln werde. Swisscom fliessen abzüglich dieses Darlehens aus der Veräusserung des Debitel-Anteils im Jahr 2004 430 Mio. Euro zu. Über die weiteren Modalitäten der Transaktion hätten die Parteien Stillschweigen vereinbart.