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Mittwoch
20.05.2009

Immer mehr Zeitungen streichen Korrespondentenstellen im Ausland. Das führe zu Qualitätseinbussen, meint Paul Brill, Auslandskommentator der holländischen Tageszeitung «De Volkskrant», am Mittwoch: «Verschiedene Medien, vor allem Tageszeitungen, haben ihr Korrespondentennetz stark reduziert. Einerseits wegen der Kosten und manchmal auch mit dem Argument, dass es dank des Internets genügend Informationsquellen gibt, um auch vom Schreibtisch aus ein angemessenes Stück zu schreiben.»

Ausserdem gibt es gemäss «Volkskrant» die Tendenz, das verbleibende Korrespondentennetz mit Journalisten zu füllen, die wenig kosten, die jung sind und keine familiären Verpflichtungen haben, die wirklich nur mit ihrem Rucksack losziehen, pro Artikel bezahlt werden und einfach loszuwerden sind. «Dabei will ich sofort sagen: Unter diesen gibt es auch talentierte Kräfte, die gute Arbeit leisten. Aber hier ist die Rede von einer gefährlichen Einbusse. Die besten Korrespondenten sind diejenigen, die Zeit und Raum bekommen, um in der Gesellschaft Wurzeln zu schlagen, über die sie schreiben», schreibt Kommentator Brill.