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Freitag
21.05.2004

Der Computerriese Intel sieht sich mit einer Klage über 500 Millionen Dollar Schadenersatz von All Computers auf Grund einer möglichen Patentverletzung konfroniert. Das kleine Computerunternehmen mit Sitz in Toronto hat eine Technologie erfunden, die die Frequenz von Highspeed-Mikroprozessoren steuert. Intel soll diesen Kreislauf in seinen Pentium-Prozessoren ohne Lizenz verwendet haben, wie das «Wall Street Journal» am Freitag mit Hinweis auf die am Donnerstag eingereichte Klage wegen Verletzung des US-Patents mit der Nummer 5.506.981 berichtet. Sollte bewiesen werden, dass Intel wissentlich gehandelt hat, so hätte All Computers laut US-Patenrecht Anspruch auf bis zu 1,5 Milliarden Dollar Entschädigung. «Es handelt sich um eine der grössten Patentverletzungsklagen in der amerikanischen bzw. der Weltgeschichte», sagte William E. Levin, einer der Anwälte, der All Computers vertritt. «Wir erwarten, dass dies einen grossen Einfluss auf die gesamte Computerindustrie haben wird», sagte der Anwalt weiter. Immerhin sei so gut wie jeder Computer weltweit mit dieser Technologie ausgestattet.

Die Technologie wurde von Mers Kutt entwickelt, der All Computers 1971 gründete. Das Patent dazu wurde 1996 zugelassen, Intel soll die Technologie ab 1998 verwendet haben und Milliarden aus dem Verkauf von Computerchips, die die All Computers-Technologie enthalten, erwirtschaftet haben. Kutt habe Intel angeboten, das Produkt zu lizenzieren, wurde jedoch ignoriert. Levin nennt es eine klassische David gegen Goliath-Situation. Intel hat noch keine Stellungnahme zur Klage abgegeben.