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Montag
07.05.2007

Die mutmasslichen Mörder des armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink müssen sich ab 2. Juli in Istanbul vor Gericht verantworten. Diesen Termin setzte das zuständige Schwurgericht in der türkischen Metropole fest. Die Staatsanwaltschaft fordert für den mutmasslichen 17-jährigen Todesschützen bis zu 24 Jahre Haft. Da er noch nicht volljährig ist, kann er nicht mit lebenslanger Haft bestraft werden. Dagegen sollen zwei mutmassliche Hintermänner der Tat nach dem Willen der Anklagebehörde lebenslang hinter Gitter. Insgesamt gibt es 18 Angeklagte, von denen zwölf in Untersuchungshaft sitzen.

Dink war am 19. Januar in Istanbul erschossen worden. Der mutmassliche Mörder sagte nach Medienberichten aus, er habe Dink aus nationalistischen Motiven getötet. Dink hatte die Türkei zur Aufarbeitung des Völkermords an den Armeniern aufgerufen, bei dem im Ersten Weltkrieg etwa eine Million Menschen getötet worden waren. Die Türkei streitet bis heute ab, dass es sich dabei um einen Genozid gehandelt hatte.