Wer besucht eigentlich die Schweizer Filmfestivals in Locarno, Zürich, Solothurn oder Nyon, wer ist daran interessiert? Eine Marktanalyse 2011, herausgegeben und finanziert von der Wemf AG für Werbemedienforschung und Jean-Baptiste Felten (Felten & Compagnie AG, Agentur für Content-driven Communication), gibt darüber Aufschluss. Zugrunde lagen unter anderem 12 140 Interviews (Fragebogen), die zwischen April 2010 und Mai 2011 durchgeführt wurden, erläuterte Jean-Baptiste Felten an einer Veranstaltung im Rahmen der Soloturner Filmtage.
Das Fazit der Marktanalyse: Festivals nehmen eine wichtige Funktion innerhalb der Filmindustrie ein. 1,628 Millionen Menschen in der Schweiz und Lichtenstein, das entspricht 26,5 Prozent der Bevölkerung, sind an Filmfestivals interessiert (beim Fussball sind es 46 Prozent, beim Skisport 48 Prozent). Die Zielgruppe ist überdurchschnittlich gebildet, kaufkräftig und gesellschaftlich engagiert. Es gibt einen gemeinsamen Marktanspruch zwischen Festivals und Sponsoren. Die Chance, die Festival-Community individuell und gemeinsam zu nutzen, ist ausbaufähig.
Auf Anfrage des Klein Reports meinte Jean- Baptiste Felten, er hoffe, dass diese Studie weitergeführt werde. Und wie steht es um den Wertgewinn, etwa den Bekanntheitsgrad und den kommerziellen Nutzen der untersuchten vier Festivalstädte? Der Imagegewinn der Festivalstandorte sei enorm, bestätigte Felten. «Grob gerechnet, dürfte ein Besucher der Solothurner Filmtage durchschnittlich 200 Franken ausgeben - mit Übernachtung, Tickets, Verpflegung usw.»