Wenn Pädophile ihren abartigen Bedürfnissen im Internet nachgehen, so können die Strafverfolgungsbehörden da wohl dasselbe Internet ihrerseits für ihre Aufgabe benützen. Nach diesem Motto hat die internationale kriminalpolizeiliche Organisation Interpol einen Steckbrief und Bilder eines mutmasslichen Pädophilen ins weltweite Netz gestellt und die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche gebeten.
Der Aufruf erfolgte sieben Monate nach der ersten weltweiten Internetfahndung nach einem Kinderschänder. Die Bilder seien auf dem Computer eines verurteilten Kinderschänders sowie im Internet gefunden worden, teilte Interpol am Dienstag mit. Name, Nationalität und Aufenthaltsort des Mannes seien unbekannt. Die Bilder zeigen einen über 50-jährigen Mann mit leicht schütteren, grauen Haaren und Brille.
«Weltweit haben die Behörden alles, was möglich ist, getan, um diesen Mann zu fassen, der ganz klar eine Gefahr für kleine Kinder ist», sagte Interpol-Generalsekretär Ronald K. Noble. «Darum rufen wir jetzt die Öffentlichkeit auf, zu helfen, diesen Verbrecher zu identifizieren und potenzielle Opfer vor Missbrauch zu schützen.»
Nach einer weltweiten Jagd hatte Interpol vergangenen Oktober einen 32-jährigen Kanadier festgenommen, der mehr als 200 Bilder von sich ins Internet gestellt hatte, auf denen er Kinder missbraucht. «Bei unserem Aufruf im vergangenen Jahr waren es die Informationen der Öffentlichkeit, die geholfen haben, ihn zu identifizieren», sagte Noble.
Dienstag
06.05.2008