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Dienstag
23.01.2007

Im Kampf gegen Raubkopien in China spannen die Musikkonzerne Sony BMG und Warner Music zusammen. Sie wollen ihre Songs auf dem boomenden chinesischen Markt nun über Handys vertreiben. Dazu gaben beide Unternehmen am Dienstag den Einstieg bei der chinesischen Technologiefirma China Access Media Solutions bekannt. Das Unternehmen entwickelt Technologien, mit denen ganze Lieder und nicht nur Klingeltöne auf Mobiltelefone heruntergeladen werden können.

Der Musikvertrieb in China ist schwierig; sowohl CDs als auch Internet-Plattformen laden geradezu ein, die Songs zu kopieren und auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. «Produktpiraterie in China ist ein riesiges Problem, das eine regelrechte Krise bei den Investitionen in Repertoire und Künstler hervorgerufen hat», sagte Warner-Manager Michael Nash. Das Herunterladen auf Mobiltelefone gilt dagegen als deutlich fälschungssicherer. Nach Einschätzung Nashs könnte es überlebenswichtig für die Branche sein, diesen Vertriebsweg zu erschliessen.

Die beiden Musikkonzerne wollen in erster Linie chinesische Musik an die Handynutzer vertreiben. Sony BMG - ein Gemeinschaftsunternehmen des japanischen Sony-Konzerns und Bertelsmann - hat nach eigenen Angaben einen der grössten Kataloge chinesischer Musik. Der chinesische Mobilfunkmarkt gilt mit 460 Mio. Kunden als besonders attraktiv. Musikkonzerne sind seit längerem an einem Markteinstieg dort interessiert. So unterzeichnete Warner Music im vergangenen Juni eine Vereinbarung mit dem Mobilfunkanbieter China Unicom über den Vertrieb von Songs.