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Dienstag
01.02.2005

Im deutschen Fernsehen hält der Trend zu Unterhaltungsthemen weiter an. «Stars und Sternchen» sowie «Sex and Crime» bilden für einige TV-Veranstalter den Schwerpunkt der journalistischen Berichterstattung. Bei der so genannten Fernsehpublizistik, das sind Programmsparten mit Berichterstattungscharakter, erleben vor allem Reportagen zu privaten Lebenswelt- und Sachthemen einen Boom (Polizei-, Sozialamts-, Hausfrauendokumentationen). Dies sind zwei wesentliche Ergebnisse der aktuellen Programmanalyse, die die GöfaK Medienforschung (Potsdam) für die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) erstellt und am Dienstag in Düsseldorf unter dem Titel «Fernsehen in Deutschland 2003 - 2004» vorgestellt hat.

Bei der Präsentation sagte Prof. Dr. Joachim Trebbe, Autor der Untersuchung, die Formatierung der Fernsehprogramme werde strenger. Immer mehr Sendungen würden im Monats-, Wochen- oder Tagesrhythmus ausgestrahlt. Bei den beiden grossen privaten Programmfamilien sei es zu einer bemerkenswerten «Arbeitsteilung» gekommen, sagte Trebbe: «Die Programme in Erststellung am Markt (RTL und SAT.1) setzen hier verstärkt auf Serien und Unterhaltungsshows, während die «kleineren Brüder» offenbar als Spielfilmsender (Kabel 1) oder Doku-Soap-Programme (RTL II) profiliert werden.» Die klassische Sach-, Personen- und Parteipolitik werde in den privaten Programmen mit geringeren Marktanteilen weiter vernachlässigt. Bei Kabel 1 zum Beispiel liege der Anteil der Berichterstattung aus der Politik inzwischen näher an null als an einem Prozent des durchschnittlichen Sendetages (weniger als sechs Minuten). - Die elf Seiten (inkl. Grafiken) starke Zusammenfassung der Studie ist abrufbar unter: http://www.alm.de/gem_stellen/presse_pwm/pm/2005/Zusammenfassung_strukturanalyse.pdf