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Montag
22.08.2005

Nachdem bereits verschiedene Medienkonzerne in den Startlöchern für digitales Radio scharren, hat jetzt das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) beschlossen, die Bedürfnisse nach mehr Digitalradio (T-DAB) abklären zu wollen, liess das Bundesamt am Montag verlauten. Es wolle dem Bundesrat Entscheidgrundlagen für eine allfällige Ausschreibung weiterer digitaler Frequenzen beschaffen. Die Zeit sei reif, die Nachfrage nach Digitalradio zu erheben, teilte das Bakom am Montag mit. Aus frequenztechnischen und wirtschaftlichen Gründen stehe zunächst die Versorgung der grösseren Agglomerationen der Deutschschweiz im Vordergrund. Der neue T-DAB-Multiplex dürfte etwa acht Radioprogrammen Platz bieten.

Ergebe die Bedürfnisabklärung, dass ein ausreichendes Interesse am Aufbau einer zweiten T-DAB-Bedeckung in der Deutschschweiz bestehe, könnte die Konzession im nächsten Frühjahr ausgeschrieben werden. Der Bundesrat könnte noch vor Ende 2006 entscheiden, teilte das Bakom mit. Radioprogramme werden seit 50 Jahren vorwiegend im UKW-Frequenzband verbreitet. Dieses Frequenzband ist heute übersättigt. Die analoge Technik lässt keine effizientere Nutzung dieser Frequenzen zu. Deshalb setzen Fachwelt und Industrie auf die Digitaltechnologie. Die SRG bietet seit 1999 im Genferseebecken und im deutschsprachigen Mittelland je ein digitales Programmbouquet mit 10 Radioprogrammen an. Bis 2009 will sie die ganze Schweiz mit T-DAB erschliessen. Beim neuen T-DAB sollen laut Bakom private Veranstalter Priorität geniessen. Denkbar sei auch ein gemischtes Engagement SRG mit Privaten. Erst vor kurzem haben die Firmen Radiotele AG, Tamedia AG und SRG mit der Unterzeichnung eines «Letter of Intent» ein Konsortium für die DAB-Förderung in der Schweiz gegründet. - Mehr dazu: Radiotele, Tamedia und SRG gründen Konsortium für DAB-Ausbau, DAB als Herausforderung für SR DRS, Medienanstalt Berlin-Brandenburg schiesst gegen Digital Audio Broadcasting und RadioDay: DAB war wichtigstes Gesprächsthema