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Freitag
25.01.2008

Das Auto ist bedeutend mehr als ein Transportmittel. Es ist ein emotionales Thema, das in den Medien mal überwänglich positiv («von 0 auf 100 in 5,6 Sek.»), mal ebenso radikal negativ («Abgasschleuder») dargestellt wird. Mit dem Stellenwert dieser Berichterstattungen hat sich jetzt das Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft (IKMB) von Prof. Roger Blum befasst und ist zum Schluss gekommen, dass das Auto-Bild in den Medien höchst zwiespältig ist: «In den politischen Ressorts überwiegen negative Aussagen zum Fahrzeug. Zwei Drittel der Berichte sind wertend referierend, interpretierend oder kommentierend. In den Autoressorts hingegen überwiegen positive Aussagen. Mehr als 80 Prozent der Beiträge sind wertend referierend. In den Wirtschaftsressorts wiederum halten sich die positiven und negativen Aussagen die Waage.»

Auftraggeber der Studie war der Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS). Untersucht wurden elf Schweizer Zeitungen zu Themen des Jahres 2007. Unter den Blättern waren Tages- und Sonntagszeitungen, Kauf- und Gratiszeitungen, Qualitäts- und Boulevardzeitungen, überregionale und regionale Zeitungen sowie Zeitungen der Deutschschweiz und der welschen Schweiz. Dabei habe sich gezeigt, dass in den politischen Ressorts die Boulevardzeitungen negativer berichten als die Qualitätszeitungen, die Sonntagszeitungen aber positiver als die Tageszeitungen und die Regionalzeitungen positiver als die überregionalen Zeitungen. In den Wirtschaftsteilen berichten die Qualitätszeitungen negativer als die Boulevardzeitungen und die Sonntagszeitungen negativer als die Tageszeitungen. Die Gründe dafür seien «vielfältig und nicht eindeutig bestimmbar». Kaum je werde deklariert, dass die Fahrzeugbeschreibungen auf Testfahrten beruhen.